Durchstarten mit Billigflieger

FLUGHAFEN LÜBECK Nach zehn Jahren Kooperation mit Ryanair hofft Blankensee auf die Einrichtung einer Basis der irischen Airline. Sonst wird es trotz positiven Bürgerentscheids nichts mit dem Ausbau des Flughafens und den Investitionszuschüssen vom Land

Die Verhandlungen des Flughafens Lübeck mit der Fluggesellschaft Ryanair über die Einrichtung einer Basis in der Hansestadt stehen kurz vor dem Abschluss. Das sagte Flughafenchef Michael Lange am Dienstag auf einer Pressekonferenz zum zehnjährigen Bestehen der Kooperation zwischen dem Airport Blankensee und Ryanair. Die Zusage der irischen Billigfluglinie ist wichtig für den geplanten Ausbau des Flughafens und die Gewährung von Investitionszuschüssen durch das Land.

Am 1. Juni 2000 startete erstmals eine Ryanair-Maschine in Lübeck. Mehr als 4,5 Millionen Passagiere wurden seither befördert. Heute ist die irische Fluggesellschaft mit neun Strecken in fünf europäische Länder der mit Abstand größte Kunde des Airports. Die erhofften Ankündigungen Ryanairs – neue Flugziele und ein Termin für die Einrichtung einer Basis – blieben am Dienstag jedoch aus.

Lange ist dennoch optimistisch, dass es nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid am 25. April zum Erhalt Blankensees mit dem Flughafen aufwärts geht. Die Ratsversammlung der Stadt hat vier Millionen Euro für die ersten Stufen des geplanten Ausbaus freigegeben. Nun muss das Oberverwaltungsgericht in Schleswig über vier Klagen gegen den vor mehr als einem Jahr ergangenen Planfeststellungsbeschluss entscheiden. „Wir lassen jetzt prüfen, ob wir beim Gericht den Sofortvollzug des Beschlusses beantragen können. Dann könnten wir voraussichtlich im Herbst mit den Bauarbeiten beginnen“, kündigte Lange an.

Die Zahl der Fluggäste in Lübeck ist seit 2001 von 232.000 auf mehr als 697.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Davon flogen rund 630.000 Passagiere mit Ryanair.  (dpa/taz)