Friede sei in den Klassen

SCHULSTREIT Eltern wollen neues Gesetz in Schleswig-Holstein stoppen

Streit über Schulformen und über Abitur nach acht oder neun Jahren: Schleswig-Holsteins Schullandschaft ist eine Dauerbaustelle. Nun will eine neue Volksinitiative den „Schulfrieden verbindlich festlegen“. Sie ruft dazu auf, per Unterschriftenliste im Internet das neue Schulgesetz zu verhindern.

Welches die erste Lesung im Landtag allerdings schon hinter sich hat. „Ja, wir haben wenig Zeit“, gibt Stefan Hirt zu, einer der Sprecher der Initiative. Bekomme man aber mehr als die für eine Volksinitiative nötigen 20.000 Stimmen zusammen, hofft er, „könnte der eine oder die andere in den Koalitionsfraktionen auf den Gedanken kommen, dass der Schulfriede gewünscht ist“.

Als Mitglieder des Landeselternbeirats vertreten Hirt und seine Mitstreiterin Benita von Brackel-Schmidt die Gesamt- und Gemeinschaftsschulen. Die fühlen sich von der Reform besonders getroffen, da Minister Ekkehard Klug (FDP) unter anderem wieder getrennten Unterricht erlauben will. Das verwässert aus Sicht der Initiative das Profil der Gemeinschaftsschule. Der garantierte Friede diene aber allen Schularten, so auch den Gymnasien.

Bildungsminister Klug erklärte gestern, der Vorschlag der Initiative diene keinesfalls dem Frieden. Vielmehr eröffne seine Gesetzesnovelle den Schulen Freiräume. Ein Zwang, pädagogische Konzepte zu verändern, bestehe nicht.

Zustimmung gab es dagegen von der Opposition. Hennig Höppner (SPD) trat für Schulfrieden bis 2013 ein, wie die Initiative es fordert: Dann machen die Kinder, die 2007 in die neuen Schulen aufgenommen wurden, ihre Abschlüsse. EST