DER RECHTE RANDWas den „Bund für Gotterkenntnis“ so alles umtreibt
: Sorge um das deutsche Blut

Ihren Sitz hat die „Weltanschauungsgemeinschaft“ in Bayern: Ein Postfach in Tutzing ist die offizielle Adresse des „Bundes für Gotterkenntnis (Ludendorff) e. V.“ (BfG). Führende seiner Anhänger indes sind in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ansässig, wo sie auch die Inhalte des BfG verbreiten. „In beiden Ländern sind sie stark aufgestellt“, sagt Gideon Thalmann, Mitherausgeber einer Studie zur Ludendorff-Bewegung.

Für Mathilde Ludendorff, 1966 verstorben, hatten die Juden „insbesondere den Deutschen eine Art von Irrsein“ eingepflanzt, der sie zu anderen Rassen hinziehe, so dass den Deutschen ihre „Rassentugenden mit dem ererbten Gotterleben“ verloren gingen – die Folge: Volkstod durch Blutsvermischung.

Ein unscheinbares Backsteinhaus mit weißer Tür in Stafstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde): Nichts weist darauf hin, dass Gisela Stiller von hier aus mit ihrer „Versandbuchhandlung“ die Publikationen des „Verlags Hohe Warte“ (VHW) vertreibt. Dieser, geleitet von Wilfried Duppel im niedersächsischen Einbeck, führt ausschließlich Werke von Erich und Mathilde Ludendorff sowie Schriften ihrer Anhänger.

Stiller steht zudem auch dem Verein „Freienheim Schönhagen“ vor: Knapp 30 Kilometer entfernt von Stafstedt hält der Verein dort Sonnenwendfeiern und Volkstanz ab.

Seine „Ostertagung“ richtet der BfG seit Jahrzehnten im niedersächsischen Dorfmark aus. Fahrten für Kinder und Jugendliche veranstaltet der „Arbeitskreis für Lebenskunde e. V.“ um Adelheid Duppel, Ehefrau von VHW-Geschäftsführer Wilfried Duppel, die auch selbst Vorträge für den BfG hält.

„Der BfG ist eine Kaderstruktur, die völkisch und naturbewusst Orientierte ansprechen will“, sagt Thalmann. Vereinzelt versuche die Organisation in Umweltschutzgruppen Einfluss zu gewinnen. Dass die Ludendorffer „extrem rechts sind, wird selten wahrgenommen“.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland