Überflüssige Fusion

UNIKLINIK Der Wissenschaftsrat will den Zusammenschluss rückgängig machen

Die Unikliniken Lübeck und Kiel werden künftig wohl getrennte Wege gehen – wenn das Land der Empfehlung des Wissenschaftsrates folgt. Das Beratungsgremium plädierte am Freitag dafür, die Fusion des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) weitgehend rückgängig zu machen. Die Gründe: Der 2003 vollzogene Zusammenschluss habe wirtschaftlich nichts gebracht und schränke die Entwicklung der Standorte ein.

Für denkbar hält der Wissenschaftsrat aber auch eine Holding als Dachorganisation für zwei weitgehend voneinander unabhängige Standorte. Die Gutachter raten nach Angaben des Kieler Wissenschaftsministeriums zur Bildung von universitätsmedizinischen Zentren. Minister Jost de Jager (CDU) sagte, es gehe nun vor allem darum, wie diese Empfehlung konkretisiert werden könne, um den Handlungsspielraum des Landes zu erweitern. Er will aber auch prüfen, ob eine Umsetzung der Ratschläge negative wirtschaftliche Auswirkungen haben kann.

Der Wissenschaftsrat empfiehlt in seinem Gutachten für das UKSH eine „standortindividuelle Weiterentwicklung in Forschung, Lehre und Krankenversorgung“. Für die Zukunft der Kliniken sei es entscheidend, akademische Vertreter direkt an Entscheidungen zu beteiligen. Dies sei bislang nicht der Fall. (dpa)