Teamer und Referenten suchen Asyl im DGB-Haus

BILDUNGSWERK Konflikt um die Schließung der Tagungsstätte Hamburg-Sasel verschärft sich

Der Konflikt um die Schließung des Tagungszentrum Sasel des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nimmt groteske Formen an. Der Chef des DGB-Bildungswerks (BW), Dieter Eich, hat dem Referentenkreis für den Donnerstagabend Hausverbot erteilt, weil der Betriebsratsanwalt Jens Gäbert auf einem Treffen über den Verlauf der gescheiterten Interessenausgleich-Verhandlungen in der Einigungsstelle berichten wollte. Das BW hält aus „strategischen Gründen“ an der Schließung fest.

Obwohl zu der Veranstaltung ordentlich eingeladen worden ist, betrachtete Eich das Info-Treffen als „spontane Veranstaltung“, die sich an einen Personenkreis wendet, die keinem Arbeitskreis des Bildungswerk angehören, „sondern rechtlich gesehen um Dritte“, schrieb Eich.

„Es war einfach unterirdisch“, sagt Betriebsrätin Barbara Retzlaff über den Abend der Aussperrung. Sogar ein Wachhund wäre im Foyer postiert gewesen, Personen hätten aufgepasst, dass niemand das Gebäude betritt. Jens Gäbert, der zuvor einen Termin beim Betriebsrat hatte, berichtet, stets überwacht worden zu sein. „Sie haben mich auf Schritt und Tritt auf dem Weg zum Betriebsrat begleitet.“

Warum das Treffen verboten wurde, ist Gäbert unbegreiflich. „Das waren alles verdiente Teamer und Referenten, die seit Jahrzehnten die DGB-Bildungsarbeit leiten“, sagt er. Da unter diesen Umständen nur eine kurze Versammlung im Freien möglich war, werde nun extern ein weiteres Treffen organisiert, so Gäbert: „Wir haben um Asyl im DGB-Haus gebeten.“ KVA