Rückendeckung für Autobahnplanung

VERKEHR Ein Verwaltungsrechtler unterstützt die Trassenplanung des Bundes für die Küstenautobahn A20 in der Wesermarsch mit einem Gutachten. Kommunale Belange sollen dabei berücksichtigt werden

„Die Küstenautobahn ist wichtig für die Entwicklung der Region“

JÖRG BODE, VERKEHRSMINISTER

Ein Verwaltungsrechtler hat die Trassenplanung des Bundes für die Küstenautobahn A20 in der Wesermarsch unterstützt. Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) stellte das Gutachten von Prof. Bernhard Stüer zum Trassenverlauf südlich von Jaderberg (Kreis Wesermarsch) am Mittwoch in Varel vor.

Darin werden die Argumente der Kommunen für eine andere Variante zwar gewichtig genannt. Diese sei aber aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht möglich. „Die Küstenautobahn 20 ist wichtig für die weitere Entwicklung der Region. Es ist gut, dass das Gutachten jetzt mehr Klarheit gebracht hat“, sagte Bode. Er versicherte, die Sorgen vieler Menschen wegen des Autobahnbaus ernst zu nehmen.

Auch der Gutachter regte an, im Planfeststellungsverfahren die Belange der Kommunen in der favorisierten südlichen Streckenvariante so weit wie möglich zu berücksichtigen. Ein Umschwenken auf eine Streckenführung, die nördlich um Jaderberg herumführt (Variante West 2), wäre nach Stüers Überzeugung aber mit rechtlichen Risiken verbunden. Dabei geht es auch um das Vogelschutzgebiet „Marschen am Jadebusen“.

Die Küstenautobahn A20 verläuft quer durch Mecklenburg-Vorpommern und wird in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren in einem weiten Bogen nördlich um Hamburg herum zur Elbe geführt. Bei Glückstadt soll ein Tunnel den Anschluss nach Niedersachsen herstellen. Die Strecke soll dann nördlich von Bremervörde verlaufen und die Weser südlich von Bremerhaven und Nordenham queren. Südlich des Jadebusens soll die Autobahn weiter bis zum Anschluss an die A 28 (Oldenburg-Leer) geführt werden.

Mit der Strecke ist eine Entlastung des Hamburger Elbtunnels und der A1 (Hamburg-Bremen) vorgesehen. Außerdem erhoffen sich die Planer eine bessere Anbindung der niedersächsischen Seehäfen an das Fernstraßennetz. Kritiker widersprechen und fordern stattdessen den Ausbau der Schienenwege.  (dpa)