Aufruf zum Protest

ARBEITSPLÄTZE Gewerkschaften rufen zu Kundgebungen für Standorterhalt in Hannover auf

Die Gewerkschaften Ver.di und IG BCE rufen zu Kundgebungen für den Arbeitsplatzerhalt und die Standortsicherung beim Energieversorger Eon auf. Noch immer gebe es keine Klarheit über die konkreten Pläne der Unternehmensführung, die Beschäftigten würden im Ungewissen gelassen, kritisieren die Arbeitnehmervertreter. Das führe zu Unruhe im gesamten Konzern. Es sei „ein Affront gegen die Beschäftigten und ein völlig unhaltbarer Zustand“, erklärte Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott.

Bei der Eon-Kraftwerkstochter in Hannover soll es nach Betriebsversammlungen am 7. November eine Kundgebung geben, zu der nach Angaben von Ver.di auch Beschäftigte der Regionalversorger und Gesellschaften aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen erwartet werden. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) will ebenfalls teilnehmen. In Hannover fürchten rund 1.000 Beschäftigte um ihre Jobs.

Der Eon-Vorstand hatte im August Planungen bekannt gemacht, wonach konzernweit 11.000 der rund 80.000 Stellen eingespart werden sollen – vor allem in der Verwaltung. Grund für die Umstrukturierung sei unter anderem der Kostendruck in Folge der Atomwende. Einzelheiten ließ er jedoch offen. Klarheit sollte eine Aufsichtsratssitzung im November bringen, die aber verschoben wurde.

Gewerkschaften und Beschäftigte bei Eon fordern den Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, die Absicherung konzernweit geltender Tarifverträge sowie die Aufnahme von Verhandlungen über die Zukunft des Unternehmens.  (dpa)