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: Trauer ums Tripel-P

Ohne fremde Beteiligung soll nun der Neubau fürs Klinikum Mitte gelingen: Die Krankenhaus GmbH soll einen Kredit aufnehmen, Bremen bürgt für die Rückzahlung. Und das PPP-Modell ist beerdigt. Ist das schlimm?

kommentar von BENNO SCHIRRMEISTER

Eher nicht. Die Entscheidung fürs Public-Private-Partnership-Modell war ja eher ideologisch motiviert: Die Höhe der zu erwartenden Einsparungen war nie ernsthaft beziffert worden. Stattdessen hatte der zuständige Sachbearbeiter den beauftragten Gutachtern schöne Schätzwerte in den Block diktiert: Wissen wir seit dem Klinikuntersuchungsausschuss.

Natürlich, rein betriebwirtschaftlich betrachtet kann ein privater Investor schneller die Kosten senken: Rabiates Outsourcing und Stellenabbau beim Facility Management – Küche, Technik, Energie – sind da die Mittel der Wahl. Dass die freilich zu Lasten der Volkswirtschaft gehen, hätte dem potenziellen Betreiber herzlich egal sein können.

Gestiegen ist das Risiko der Stadt also nur dadurch, dass sie selbst – beziehungsweise: ihre 100-prozentige Tochter, die Klinik – das Klinikum auf sozialverträglichere Art in die Gewinnmarge führen muss. Dafür aber bleiben dann die sehnlich herbeigewünschten Überschüsse auch im Land. Wenn’s sie dereinst gibt.

Insofern lohnt es sich höchstens, der Prima Plosiv-Alliteration nachzutrauern. Weil der Begriff Public-Public-Partnership sich nicht durchsetzen wird.