SchülerInnen wollen streiken

Mit einem Streik wollen Bremer SchülerInnen am 12. November gegen die Bildungspolitik des rot-grünen Senats protestieren.

Dies teilte die Gesamtschülervertretung (GSV) und das „Bündnis Schulstreik“ am Freitag mit. Die unter dem Motto „Wir haben diese Schule satt“ stehenden Proteste richten sich unter anderem gegen das so genannte „2-Säulen-System“ und das Abitur nach 12 Jahren. Das „2-Säulen-System“ von Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) sieht vor, künftig in Bremen Gymnasien und so genannte „Oberschulen“ zu betreiben. Es soll noch im Dezember von Senat und Bürgerschaft beschlossen werden.

Die GSV kritisierte, dass sich durch das Konzept nichts an der „Selektion in ‚gut‘ und ‚schlecht‘“ ändere, obwohl die Landesregierung es „in ironischer Weise als ‚Schule für Alle‘“ propagiere. „Auf der einen ‚guten Seite‘ stehen weiter die GymnasiastInnen als Bildungselite, auf der ‚schlechten Seite‘ befindet sich der Rest,“ schreiben die SchülerInnen in einem Streikaufruf.

Das Abitur nach 12 Jahren setze SchülerInnen unter enormen Druck, damit diese „möglichst schnell und preiswert ihren Abschluss machen, um der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen“, so der Aufruf weiter. Dadurch müsse nicht nur immer weniger Stoff in immer weniger Zeit gelernt werden, auch die Freizeit werde drastisch eingeschränkt.

Weiterhin soll mit dem Unterrichtsausstand gegen Kürzungen, Lehrermangel und überfüllte Klassen protestiert werden.

Für den 12. November plant die GSV einen Sternmarsch von drei Schulen zum Bahnhofsvorplatz, wo sich die SchülerInnen zu einem gemeinsamen Demonstrationszug versammeln sollen. Christian Jakob