Scheckbetrug beliebt wie nie

Laut Innensenator Ulrich Mäurer ist die Kriminalstatistik 2008 Ausdruck einer „ganz normalen Großstadtkriminalität“

Mit 94.703 Fällen ist die Zahl registrierter Straftaten im Land Bremen im Jahr 2008 um anderthalb Prozent gesunken. Dem stellt die Kriminalstatistik eine Aufklärungsquote von 43 Prozent gegenüber – Bremen weise eine „ganz normale Großstadtkriminalität“ auf, fasste Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) gestern das Zahlenwerk zusammen.

Der höchste Anstieg ist beim „Betrug mit unbaren Zahlungsmitteln“ zu verzeichnen: 2.373 Fälle wurden hier aktenkundig – rund 1.000 mehr als im Vorjahr. Hierzu zählt unter anderem das so genannte Skimming, das Verwenden gestohlener oder kopierter Scheck- und Kreditkarten. Auch die Fälle von Warenkreditbetrug häufen sich. „Das ist mit dem System ,kaufe jetzt, zahle später‘ verbunden“, sagte Mäurer. Ein starker Rückgang zeigt sich hingegen bei den Diebstählen aus Autos: Sie sanken um 4.000 auf rund 10.000. Für Mäurer ein Erfolg der „Herbstoffensive“ – die Kurzbezeichnung im Polizeijargon für die im Herbst 2007 eingeleiteten Maßnahmen: Höhere Polizeipräsenz, vor allem in Brennpunkten wie dem Viertel, und mehr Verhaftungen von IntensivtäterInnen.

Auch die Zahl der Tötungsdelikte ist im Land Bremen zurückgegangen. 2008 gab es vier vollendete und 30 versuchte Morde und Totschläge. „Es ist nicht einfach zu sagen, was ein Tötungsdelikt und was gefährliche Körperverletzung ist“, so der Innensenator. Die Einschätzungen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten unterschieden sich häufig. Was aus den einzelnen Fällen im Verlaufe der Gerichtsprozesse werde, werde man auswerten. Der weiterhin wachsenden Zahl von Wohnungseinbrüchen will man künftig mit dem Einsatz so genannter „künstlicher DNA“ entgegenwirken (taz berichtete). Mit der chemischen Substanz, die biologischer DNA gleicht und unter UV-Licht strahlt, sollen Wertgegenstände gekennzeichnet werden. THA