John Peels Liebling

MUSIK Von Musik, die keiner kennt

Darren Hayman liebt es, Musik zu hören, die keiner kennt: „Bei vielen meiner Lieblingskonzerte stand ich mit weniger als 20 Menschen im Publikum“, erzählte er in einem Interview. Die Band, mit der Hayman bis vor fünf Jahren seine eigenen Songs spielte (wobei die Band zeitweise auch aus ihm allein bestand), war zwar dann doch so bekannt, dass auch mehr als 20 Menschen sie sehen wollte. Aber „Hefner“, ebenjene Band, war bei aller Hingabe ihrer Fans, zu denen auch der legendäre BBC-Moderator John Peel zählte, immer eine Band für Spezialisten. Als sich „Hefner“ 2002 auflösten, mussten die nicht auf Haymans Songwriting-Künste verzichten. Mit der kurzlebigen Band „The French“ oder der Indie-Bluegrass-Supergroup „Hayman, Watkins, Trout & Lee“, vor allem aber als Solist arbeitete Hayman kontinuierlich weiter. Seit dem Ende „Hefners“ nahm Hayman immerhin sechs Solo-Alben auf. Gerade erschien mit „Pram Town“ Haymans insgesamt zehntes Album, das jene subtile Balance aus Melancholie und Ironie bietet, für die seine Fans ihn lieben. In Bremen tritt er mit seinem österreichischen Kollegen Robert Rotifer auf, über den er sagt: „Robert schreibt in seiner Zweitsprache Englisch besser, als ich in meiner Muttersprache denke.“ Die Musik, die Rotifer mit seiner Band spielt, ist bei aller Entspanntheit so exakt, dass mitunter der Eindruck entsteht, hier werde gerade ein klassisches kammerpopmusikalisches Format für die nächsten Jahrzehnte formuliert. ASL

Samstag, 20 Uhr, Spedition