„Schlüpferfarbene Bastarde“

Erzählkunst im Schlachthof: Rosengeschichten

taz: Was ist Ihre Geschichte?

„Parkdirektor Riggers“: Ich wurde nach einem ehemaligen Direktor des Bürgerparks benannt.

Spannend.

Nicht wahr? Ich wurde 1957 auf den Markt gebracht, vier Jahre nach der „Atombombe“.

Der was?

Eine rote Rose, wurde später umbenannt, genauso wie „Sondermeldung“ von 1951. Behalten durften dafür die DDR-Rosen ihre Namen.

Ein Beispiel?

„Sonne der Freundschaft“ aus der GPG Roter Oktober. Ansonsten bekamen die ähnliche Namen wie die im Westen. Mehr Sehnsucht nach Südeuropa als nach Russland. „Italienisches Dörfchen“ und so. Sie sahen auch nicht viel anders aus: Rot, gelb, orange, nicht so verwaschene Schlüpferfarben wie die alten Sorten, die jetzt wieder in sind.

Und Geschichte haben.

Viele von diesen Rosen, die als alt gelten, sind Bastarde, die irgendwer gefunden und mit hochtrabenden Namen versehen hat. „Cuisse de Nymphe“, Schenkel der Jungfrau.

Die wurden nicht gezüchtet?

Nee, das ging erst im 18. Jahrhundert los, als man begriff, wie sich Pflanzen vermehren. eib

Rosengeschichten, Schlachthof, Uhrenraum, 20 Uhr, 9 € (erm. 6 €)