„Die Männer waren neidisch“

Fastenbrechen im christlichen Gemeindesaal

ist kommissarische Vorsitzende des Rats für Integration und leitet die Frauen- und Mädchenarbeit in der Mevlana-Moschee.

taz: Frau Cengiz, was gibt es heute Abend zu essen?

Halime Cengiz: Traditionell beginnt man mit Datteln oder Oliven. Es gibt aber auch Käse, Frikadellen und Kartoffeln.

Sind die Männer Ihrer Moschee nicht neidisch?

Doch, als wir 2001 damit angefangen haben, waren sie das. Aber seit vier Jahren richten wir auch immer ein gemischtes Fastenbrechen aus.

Sie beginnen heute um halb acht – da ist es nicht dunkel!

Wir beginnen mit dem Essen nicht vor 20.26 Uhr. Davor erzählen wir etwas über den Islam und den Fastenmonat Ramadan.

In dem Sie während der hellen Stunden des Tages nicht essen und möglichst nichts trinken dürfen. Ist das für Berufstätige nicht schwer einzuhalten?

Ja, für manche schon. Mein Mann zum Beispiel arbeitet in den Stahlwerken, das geht nicht ohne Trinken. Man hat aber die Möglichkeit, die nicht gefasteten Tage später nachzuholen. Viele legen auch ihren Urlaub in den Ramadan.

Nörgeln Ihre Kinder da nicht?

Nein, die haben manchmal eben nur einen halben Tag gefastet oder auch gar nicht, weil es wegen der Schule einfach nicht ging. Wie viele Gäste erwarten Sie?

160 bis 180 Frauen mit ganz verschiedenen Hintergründen. Viele laden wir gezielt ein, andere, zum Beispiel aus meiner Moschee, fragen schon seit Monaten, wann es endlich wieder so weit ist. Interview: eib

Sa. 29. 8., 19.30 Uhr Iftaressen für Frauen im evangelischen Gemeindesaal Gröpelingen, Danziger Str.