Vorteil nicht genutzt

ERÖFFNUNG Reha-Klinik eröffnet mit neuem Konzept, bleibt aber hinter eigenen Ansprüchen zurück

Die Residenz-Gruppe Bremen eröffnet am Montag eine Reha-Klinik am alten Sendesaal von Radio Bremen. Behandelt werden Krankheiten der Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie. Die Klinik wird in ihrer Größe, nach Angaben der Betreiber, eine in Europa einmalige Hybrid-Reha-Klinik.

200 Personen können stationär, weitere 100 ambulant behandelt werden. So könne der Übergang der PatientInnen von der Klinik ins Häusliche fließend und bei gleichbleibender Betreuung vollzogen werden, sagte die medizinische Leiterin Manju Guha. Zu Beginn werden aber nur 30 PatientInnen in die Gebäude auf dem ehemaligen Radio Bremen-Gelände einziehen. Wann die Klinik voll ausgelastet sein wird, ist unklar. Bis Dezember soll die Auslastung aber noch von zehn auf 70 Prozent erhöht werden.

Der von den Betreibern vielfach erwähnte Wettbewerbsvorteil des Sendesaals direkt neben den Klinik-Räumlichkeiten wird indes nicht genutzt. Es wird zwar eine neue Form der Musiktherapie in die Behandlung aufgenommen. Hierfür reicht es aber, CDs in normalen Behandlungsräumen abzuspielen. Im Sendesaal sollen weiterhin Konzerte stattfinden. Wie gewohnt kümmert sich hierum der Verein „Freunde des Sendesaales“. Die Idee von Klinik-Geschäftsführer Peter Stremmel ist, den Konzertplan so anzupassen, dass therapieunterstützend, PatientInnen in ihrer Freizeit ins Konzert gehen können. Dies soll zum Beispiel die Entspannung fördern. Wer die Kosten für den Eintritt übernehmen soll, ist allerdings strittig. So kündigte Stremmel kostenlosen Zugang an – während Guha nur von „günstigeren Konditionen“ sprach. jmp