RECORD-RELEASE-KONZERT
: Dad Horse Experience

„Keller-Gospel“ nennt der Bremer Musiker und Maler Dirk Otten seine Musik. Und das mit dem Gospel meint er durchaus ernst. Auf elektrischem Banjo, Gitarre, Kazoo und Basspedalen zieht er unbeirrt sein Ding durch. Und hat sich mit eher begrenzten technischen Mitteln eine Qualität erarbeitet, die Gänsehaut erzeugen kann. In der rudimentären Begleitung seiner Songs, in der Klage seines Gesangs, der ein wenig an Hank Williams erinnert, schwingt die spartanische Intensität des weißen Folk aus den Appalachen mit, Ottens Lyrik verhandelt hingebungsvoll die flammende Selbstkritik der gequälten Sünderseele.

Erst mit 40 Jahren begann Otten auf einem geschenkten Tenorbanjo Musik zu machen, um seiner spirituellen Suche einen Klang zu geben. Inzwischen erfreut sich die Dad Horse Experience, wie er seine One-Man-Band nennt, internationaler Anerkennung und wurde sogar schon in die USA eingeladen. Nun erscheint ein neues Album, „Dead Dog On The Highway“, dessen Veröffentlichung am Freitag gefeiert wird. Das Vorprogramm bestreitet das Kirschbaum-Weishoff-Trio, das gar kein Trio, sondern ein Duo mit Rolf Kirschbaum und Matthias Weishoff ist, sowie die Musikerin Schné. ASL

■ Freitag, 20 Uhr, Spedition