„Ganz vorne dabei“

RADIO BREMEN Der Rundfunkrat befasst sich mit der „Digitalen Garage“, die alles neu macht

■ 50, ist Diplom-Journalist und Programmleiter von „Bremen Vier“.

taz: Herr Haas, wer kann in Ihrer „Digitalen Garage“ parken?

Helge Haas: Es ist keine Garage im wörtlichen Sinne, sondern eine Ideenwerkstatt. Wir haben ein paar jungen Radio Bremen-Journalisten einen Raum von der Größe einer Garage zur Verfügung gestellt und eine Kiste Bier und zwei Monate Zeit gegeben. Herauskommen sollten Ideen, wie man Jugendlichen in Bremen und Umzu über neue Wege Radio Bremen-Inhalte näherbringen kann.

Welche neuen Wege haben Sie gefunden?

Junge Leute wollen unabhängig von Raum und Zeit Zugriff auf Informationen haben. Dazu nutzen sie vor allem ihre Smartphones, aber kaum mehr Fernsehen- oder Radioformate. Die Möglichkeiten, wie man Inhalte an junge Leute vermitteln kann, haben sich also verändert. Mit Hilfe der „Digitalen Garage“ wollen wir unsere Inhalte fit für das neue Medienverhalten der Jugendlichen machen. Die Projektgruppe sollte mit wenig Geld und großer Freiheit konkrete Ideen erarbeiten, wie wir auf die zeitsouveräne Nutzung unserer Inhalte zukünftig reagieren können. Sie konnten in alle Richtungen recherchieren, sämtliche technische Hilfsmittel verwenden und ihre Vorgehensweisen selbst bestimmen.

Wird es irgendwann den klassischen „3nach9“-Zuschauer nicht mehr geben?

Den klassischen Fernsehzuschauer und Radiohörer wird es weiter geben. Doch das Fernsehen erreicht die jungen Leute nicht mehr, da besteht auf jeden Fall Nachholbedarf. Das Radio jedoch funktioniert, besonders mit so jungen Radioformaten wie „Bremen Vier“ sehr gut. Da sind wir in der Entwicklung der Medien ganz vorne dabei.

Interview: lis

Die öffentliche Sitzung des Rundfunkrats beginnt um 16.30 Uhr in der Diepenau 10