BRAINSTORM

Woher unser Wissen kommt, beschäftigt die Künstlerin Mariechen Danz in ihren Werken unterschiedlicher Gattung, die noch bis zum 3. Juni in der Gesellschaft für aktuelle Kunst ausgestellt werden. Dass Wissen als ein grundlegend soziales Phänomen zu bestimmen ist, scheint in Zeiten, in denen von „Wissensgesellschaft“ und „Schwarmintelligenz“ die Rede ist, kein abwegiger Gedanke. Dieser Annahme folgt die Wissenssoziologie seit Jahren. Im Rahmen der Danz-Ausstellung wird Hubert Knoblauch, Professor für Soziologie an der TU Berlin, am Donnerstag in seinem Vortrag „The Essence of Knowledge?“ eine Einführung in die Wissenssoziologie geben, um 19 Uhr im Teerhof 21.

Ebenso mit Kunst verbunden, nämlich mit dem Tanzstück „The Drift“ des „steptext dance projects“, ist eine Veranstaltung am Samstag: Während Choreograf Helge Lentonja das Thema Migration tänzerisch verarbeitet, werden im Rahmen der Aufführung unter dem Titel „Leben riskieren, um leben zu können“ drei ReferentInnen über Motive und Folgen der nordafrikanischen Migration und Revolution diskutieren. Mit dabei ist der Kapitän Stefan Schmidt von der Hilfsorganisation Cap Anamur und Flüchtlingsbeauftragter Schleswig Holsteins und die Migrationsforscher Helmut Dietrich aus Berlin und Barbara Laubenthal von der Uni Tübingen. Sie werden ab 17 Uhr im Postamt 5, An der Weide 50 etwa der Frage nachgehen, ob Europas Zukunft nicht davon abhängt, in transnationalen Verbindungen zu denken, statt sich abzuschotten und dadurch den Tod von Tausenden Flüchtlingen im Mittelmeer zu verantworten.

Nur indirekt um Kunst geht es am Mittwoch in der Hochschule Bremen. Ab 17.30 Uhr sprechen dort im Hanse-Wasser-Saal im UB-Gebäude am Neustadtswall 27b Andrea Kolling und Helmut Zachau über Regionalentwicklung ohne Rüstung. Die beiden ReferentInnen von der Bremer Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung stellen in ihrem Vortrag die Frage „Was kann Bremen außer Waffen?“ Und wie das Wochenprogramm zeigt, muss wohl auch „Kunst“ als Antwort erwogen werden.  JPB