Leserpost
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Entwicklung nicht verfolgt

■ Betr.: „Schlechte Reden für gute Arbeit“, taz bremen vom 2. 5.

(...) Hören Sie bei Reden auch nur halb zu, so wie Sie das den zahlreichen Menschen unterstellen, die sich am Dienstag zum Tag der Arbeit auf dem Marktplatz eingefunden haben? Ich habe sehr genau zugehört, was unsere DGB-Chefin, Annette Düring, das Vorstandsmitglied der IB BCE Edeltraud Glänzer sowie der Betriebsratsvorsitzende des Maritim Hotels und die DGB Jugend gesagt haben. Auch meine eigene Rede ist mir noch sehr gegenwärtig. Wenn Sie behaupten: „Wer da vorn redet, wählt seine Sätze so aus, dass sie nichts Neues enthalten und auf Zustimmung stoßen“, dann haben Sie die gewerkschaftliche Entwicklung der letzten Jahre nicht verfolgt – oder vielleicht absichtlich ignoriert? Haben Sie verkannt, dass Gewerkschaften sich zunehmend politisch äußern, Position beziehen und aktiv für Veränderungen einsetzen? (...) Die große Beteiligung am diesjährigen 1. Mai in Bremen zeigt, dass unsere Gewerkschaften die breite Arbeitnehmerschaft vertreten, was man auch daran erkennt, dass es wieder Mitgliederzuwächse gibt. Wir sind dabei, die politische Richtung mitzugestalten und wesentliche Punkte für „gute Arbeit, gerechte Löhne“ durchzusetzen. Von der breiten Masse wurde das durch die große Beteiligung honoriert (...). Und zum Abschluss auch noch etwas zu meiner Rede in der Kirche: Hätten Sie richtig zugehört, so hätten Sie verstanden: „Es liegt nämlich nicht an der AWO, an der Diakonie oder anderen sozialen Dienstleistungsunternehmen, dass die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung immer schlechter werden. Es liegt an der Bereitstellung öffentlicher Gelder für unsere Aufgaben, die immer mehr gekürzt werden.“ (...) „Nur ein guter allgemeingültiger Tarifvertrag (...) kann diese Abwärtsspirale aufhalten.“ Kerstin Bringmann, Bremen

Schlechte Rahmenbedingungen

■ Betr.: „Blumenthals rechter, rechter Platz ist frei“, taz bremen vom 3. 5.

„Inhaltlich komme da nichts“, so Blumenthals Ortsamtsleiter, zu den Grünen im Beirat Blumenthal. „Politikunfähig“, nennt Alex Schupp, SPD, die Blumenthaler Grünen, doch wollen die Genossen allesamt den Grünen die Hand reichen und mit Ihnen zusammenarbeiten. In der jüngsten Beiratssitzung am 3. Mai zeigte die Realität was anderes. Alle Beiratsmitglieder, außer eben die gewillten Sozialdemokraten, begrüßten uns Grüne. Die SPD zeigte keine Willensbekundungen oder Annährungen. Im Gegenteil, wieder gab es Zwischenrufe, wie schon in der Sitzung davor, die nicht für das Protokoll wiederholt werden wollten. Inhaltliche Arbeit der Grünen sieht folgendermaßen aus: mehr als 13 Anträge haben wir bereits in der aktuellen Legislaturperiode eingereicht. Bei der SPD sieht es da mau aus. Wenn, unterstützen sie die Bürger in Wut oder aber die CDU. Der Vorwurf, man würde keine Sacharbeit leisten, ist somit nicht ehrlich. Aber die inhaltliche Arbeit gestaltet sich leider immer schwieriger, denn die Rahmenbedingungen sind schlecht und wenn man das sagt und auf Fehler hinweist, gilt man als inhaltsloser, politikunfähiger Querulant. (...) Eike Schurr, stellvertretender Fraktionssprecher Bündnis 90/Die Grünen im Beirat Blumenthal