rezept des monats
: Linsen bringen Glück und Geld

Linsen sind mythische Früchte. Im Alten Testament verkauft Esau seinem Bruder Jakob für ein Linsengericht sein Erstgeburtsrecht. Im Märchen wird Aschenputtel mit dem Aussortieren von Linsen getriezt: die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Vor allem für Vegetarier sind Linsen interessant, enthalten sie doch 25 bis 30 Prozent Eiweiß. Die haltbaren Linsen sind ein typisches Winteressen. In vielen norddeutschen Familien gibt es sie traditionell am Neujahrstag. Eine Linsensuppe verheißt Glück und ein gut gefülltes Portemonnaie. Meist werden sie mit Speck gekocht und mit Würsten serviert.

Für eine Suppe für vier bis sechs Leute benötigen wir einen Bund Suppengrün, 150 Gramm Zwiebeln, 100 Gramm durchwachsenen Speck, zwei 800-Gramm-Dosen Linsen, einen Viertelliter Rotwein, zwei Esslöffel Ketchup, Salz, Pfeffer, pro Esser eine Koch- oder Bockwurst sowie Essig und Zucker.

Suppengrün, Zwiebeln und Speck würfeln. Speck im Topf ausbraten, Zwiebeln und Suppengrün darin andünsten. Linsen dazugeben, mit Rotwein auffüllen und mit Ketchup abschmecken. Bei milder Hitze 45 Minuten köcheln lassen, dann mit Salz und Pfeffer würzen. Würste vorsichtig erhitzen. Die Suppe mit Essig und Zucker abschmecken. Statt der Bockwurst reichen Niedersachsen Blutwurst zur Linsensuppe. In Holstein wird sie mit Backpflaumen verfeinert. KNÖ

Rezept aus: Metta Frank/Marieluise Schultze: „Norddeutsche Küche; Rezepte, Bräuche und Geschichten im Jahreslauf“ , Bassermann-Verlag