Auf Tuchfühlung mit dem Essen

Vom gerne Essen zum Kochen und noch weiter: So in etwa ließe sich der Weg von Bill Buford beschreiben. 2002 quittierte der US-Amerikaner seinen Posten als Literaturkritiker des renommierten Magazins The New Yorker und schlug eine späte Laufbahn in den Knochenmühlen professioneller Restaurantküchen ein. Darüber hat er ein furioses Buch geschrieben, das nun auch auf Deutsch erscheint.

Buford überlebte Hitze, Hektik und schikanöse Vorgesetzte, und als er passabel kochen konnte, ging er weiter die Verwertungskette entlang bis zum Ursprung der zuvor nur verarbeiteten Nahrungsmittel: In der Toskana ließ Buford sich in Schweinezucht und Pastabereitung einweihen und in die Geheimnisse der angeblich beliebtesten Wurst der Welt.

Kaum überraschend schimpft er spätestens seitdem auf das, was Supermärkte als Nahrung verkaufen und überhaupt die wachsende Entfremdung des Menschen von dem, was er isst – und das aufs Allerlesenswerteste. ALDI

Bill Buford: Hitze. Abenteuer eines Amateurs als Küchensklave, Sous-Chef, Pastamacher und Metzgerlehrling. Hanser 2008, 400 S., 24,90 Euro Am 29. Februar spricht Buford im Literaturhaus Hamburg mit der Literaturkritikerin Gabriele von Arnim über sein Buch – lesen wird er sicher auch noch