Gipfel-Splitter aus Bali: Greenpeace für Regenwald-Zertifikate

Greenpeace setzt bei den für den Klimaschutz notwendigen Regenwäldern auf Wertpapiere - das und weitere Meldungen in unseren Gipfel-Splittern.

Zerstörung der Regenwälder verursacht 20 Prozent der CO2-Emissionen. Bild: dpa

Greenpeace will Waldschutz mit Wertpapieren

Die für den Klimaschutz notwendigen Regenwälder können nach Ansicht von Greenpeace nur mit erheblichem finanziellen Aufwand gerettet werden. Die Umweltorganisation setzt dafür auf Wertpapiere: Wer den Regenwald bewahrt und damit das Klima schützt, soll dafür handelbare CO2-Zertifikate erhalten. Diese könnten von Industrieländern gekauft werden, um so einen Teil der eigenen Reduktionsverpflichtungen zu erfüllen. Der Wert solle sich nach den Emissionen bemessen, die bei der momentanen Abholzungsrate entstanden wären, sagte Greenpeace-Klima-Experte Bill Hare in Bali. Die Zerstörung der Regenwälder verursacht 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.

Heiratswillige müssen Bäume kaufen

Im Bezirk Sragen auf der indonesischen Insel Bali muss jedes frisch vermählte Paar fünf Bäume kaufen. Wer sich scheiden lassen will, muss sogar 25 Setzlinge bereitstellen. Durch die Regelung konnten in den vergangenen Jahren bereits 400.000 neue Bäume gepflanzt werden, berichtete ein Bezirkssprecher. Alternativ können die Paare auch eine Gebühr bezahlen, von der junge Bäume gekauft werden.

Oxfam: Entwicklungsländer brauchen Milliardenhilfe

Um die Entwicklungsländer vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu bewahren, sind nach einer Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam ab Mitte des Jahrhunderts jährlich 34 Milliarden Euro notwendig. Bei der Klimakonferenz im vergangenen Jahr in Kenia war ein "Anpassungsfonds" geschaffen worden, doch in diesen sind nach Angaben von Oxfam bisher nur 67 Millionen Dollar eingegangen. "Das ist weniger als das, was die Amerikaner im Jahr für Sonnencreme ausgeben", meinte Charlotte Sterrett, Autorin der Studie.

Neuseeland verbietet fossile Brennstoffe in Kraftwerken

Neuseeland will den Bau neuer Kraftwerke für fossile Brennstoffe in den nächsten zehn Jahren verbieten. Wie Energie- und Klimaminister David Parker erklärte, sieht das für Anfang nächsten Jahres geplante Gesetz vor, neue Kraftwerke über zehn Megawatt, die zu mehr als 20 Prozent mit Öl, Kohle oder Gas betrieben werden, zu verbieten. Schon derzeit stammen 65 Prozent des neuseeländischen Stroms aus erneuerbaren Energien. Umweltschützer lobten den Vorstoß auf der Klimakonferenz in Bali als deutliches Signal.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.