Zentralrat der Juden kritisiert Papst scharf

BERLIN epd/ap ■ Im Streit um den Holocaustleugner Williamson hat der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, scharfe Kritik an Papst Benedikt XVI. bei der Berliner Eröffnungsfeier zur „Woche der Brüderlichkeit“ geübt. Um die Einheit der katholischen Kirche zu wahren, habe der Papst die „Verletzung der jüdischen Gemeinschaft als Kollateralschaden in Kauf genommen“, so Graumann gestern mit Blick auf die Rehabilitierung des Traditionalistenbischofs und Holocaustleugners. Dessen Erklärung dazu sei „armselig, scheinheilig, halbherzig“ und „ein Bedauern 3. Klasse“. Graumann würdigte die Solidaritätsbekundungen von Politikern und katholischen Amtsträgern. Dementgegen stellte sich Bundespräsident Horst Köhler ausdrücklich vor den Papst: An seiner Einstellung zum Holocaust habe nie ein Zweifel bestehen können. Sie sei eindeutig.