Alles Krise. Und was jetzt?

EDITORIAL ZUR TAZ AKADEMIE

Kriegen wir die Krise? Wer weiß das schon. Spekulationen haben Konjunktur. Und wir haben Glück. Glück, ausgewählt worden zu sein für den zweiten taz-Workshop. Wir sind jung und selten einer Meinung. Das zeigt sich auch an der Aufteilung in unsere Ressorts. Dass Themen durch die überwältigende Masse an Berichterstattung zur Finanzkrise in den Hintergrund gedrängt werden können, gibt der zweiten Seite einen recht pessimistischen Ansatz. Ebenso sind Optimistinnen unter uns, die auf der letzten Seite Chancen der Finanzkrise aufzeigen. Die Chance, es zukünftig besser zu machen. Es? Unser Leben eben. Und unsere Krisen. Die sind auf Seite 3.

Wir sind übrigens ein lustiger Haufen. Aber die Krise ist uns ernst. Auch diese Diskrepanz war allgegenwärtig. Dennoch: Unsere Uneinigkeit war konstruktiv und führte dann und wann zum Konsens. So stießen die Themen und deren Relevanz auf gegenseitiges Einverständis und waren schnell beschlossen. Sicher auch, weil unser Background ähnlich ist. Wir alle befinden uns vor, in oder nach dem Studium. Wir sind privilegiert, das ist uns bewusst. Die meisten von uns berührt die Krise nicht. Vielleicht noch nicht.

Neben den Inhalten ist auch Sprache gesellschaftlich relevant, also kam auch die Frage nach der textlichen Geschlechtergerechtigkeit auf. Keine der vielen möglichen Schreibweisen fand breite Zustimmung. Unsere Lösung: Die verwendete weibliche Form schließt ausdrücklich Menschen allen Geschlechts ein.