WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Morgen wird im Kato über das Gebirgstruppentreffen in Mittenwald informiert, bei dem sich alljährlich Wehrmachtsangehörige mit aktiven Soldaten der Bundeswehr treffen und der „Helden“ gedenken. Ein makabres Schauspiel, bei dem selbstverständlich die Täter der Wehrmacht zu Opfern des Krieges werden. „Nie wieder Horrido!“, lautet das schöne Motto der Veranstaltung. Beinahe zur gleichen Zeit beginnt im New Yorck 59 eine Diskussion über das „gefährliche Buch“ „Die Republik vor Gericht 1954–1995“ von Heinrich Hannover. Hans-Christian Ströbele ist einer der Diskussionspartner, den Rahmen der Veranstaltung bildet die Reihe „Was ist Terrorismus“. Und sicher hat Ströbele einige Meriten in der Strafverteidigung etwa der RAFler gewonnen, heute allerdings hält er sich vornehm zurück, wenn es um die Taten der „Terroristen“ von einst ging, und ist auch als mutiger Anwalt der noch Inhaftierten nicht eben bekannt. Es wird also eher ein: Apo-Opa erzählt vom Straßenkrieg. Am Freitag wird im Monarch wieder einmal über die Chimäre der mg, also der Militanten Gruppe, gesprochen, in der einige Staatsschützer eine neue RAF sehen wollen. Erneut sind ZeugInnen vorgeladen worden, erneut könnten Menschen inhaftiert werden, und das aufgrund mehr als vager Verdachtsmomente. Ehemalige Beugehäftlinge werden berichten. Am Samstag dann lädt die Gruppe „MediaSpree versenken“ zum Kiezspaziergang und fordert „Billige Mieten für AnwohnerInnen statt hohe Profite für Immobilienbesitzer! Öffentliche Parks und Spielplätze statt Konzernzentralen! Wagenplätze und Hausprojekte statt Büroblöcke! Kostenlose BVG statt Autowahn! Bäume statt Werbetafeln! Alternative Bildung und Kultur statt Konsum und Kommerz!“ Allerdings fordert sie auch: „Bringt gutes Wetter und Transpis mit!“ Na, dann wird’s ja sicher ganz nett.
Nie wieder Horrido: Kato, U-Bhf Schlesisches Tor, Di, 18.30 Uhr
Terrorismus: New Yorck 59, Mariannenplatz 2, Di, 19 Uhr
mg: Monarch, Skalitzer Str. 134, Fr, 19.30 Uhr
Kiezspaziergang: Boxhagener Platz, Sa, 14 Uhr
