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: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am heutigen Montagabend wird im Kreuzberger Kino Moviemento über „Chinas neue Generation von WanderarbeiterInnen“ geredet. Die Aktivistin Pun Ngai, die seit Anfang der Neunzigerjahre deren Lebensbedingungen und Arbeitskämpfe untersucht, wird vortragen, anschließend ist reichlich Raum zur Diskussion. Die Veranstaltung findet im Rahmen der „globale“ statt. Am Mittwochmorgen soll im Haus der Demokratie ein Erfahrungsaustausch über die soziale Lage der Erwerbslosen und Bedürftigen stattfinden. Eingeladen sind alle, es werden jedoch vor allem Betroffene aus Spanien, Österreich und der Schweiz über ihre Erfahrungen reden. So bietet sich die Gelegenheit zum Vergleich der verschiedenen politischen Maßnahmen und der unterschiedlichen Protestformen. Der Donnerstag bringt uns dann ein Vorbereitungstreffen im Tristeza: Im November nämlich ist es wieder so weit – auf dem Garnisonsfriedhof am Columbiadamm treffen sich aktive Soldaten mit ehemaligen Wehrmachtssoldaten, Vertretern von Traditionsverbänden, Burschenschaften und vergleichbaren Männerbünden, um der toten Kameraden zu gedenken, gern auch all jener Männer, die bereitwillig ihr Leben dem Führer opferten, damit ihre Kollegen noch ein paar Tage länger in Auschwitz, Sachsenhausen und in den vielen vergleichbaren Orten die Gaskammern und Öfen mit Menschenleibern füllen konnten. Widerlich. Die Autonome Neuköllner Antifa will nun Gegenmaßnahmen planen. Und am Sonntag wird im Mehringhof der „Lange Tag des Antimilitarismus“ begangen. Dutzende Gespräche und Vorträge sollen an diesem Tag Fragen nach moderner Kriegführung oder den etablierten Parteien als Bündnispartnern für AntimilitaristInnen klären, schließlich soll ein runder Tisch gebildet werden. Von Mittag bis weit in den Abend hinein wird getagt.

China: Moviemento, Kottbusser Damm 22, Mo., 20 Uhr

Erwerbslose: Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, Mi., 10 Uhr

Soldaten: Tristeza, Pannierstr. 5, Do., 20 Uhr

Antimilitarismus: Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, Sa., 12 Uhr