VORMERKEN
: West und Ost müssen doch auch mal zusammenkommen, musikalisch wenigstens

Da waren die Olympischen Spiele und damit einhergehend eine mediale Berichterstattung, bei der man landauf, landab so ziemlich in jeden Hinterhof geguckt hat, und trotzdem weiß man über chinesische Popmusik hierzulande eigentlich immer noch: nichts. Das ist insoweit durchaus gerecht, solange man in China gleichfalls zur trotzigen Ignoranz neigt. Die Beatles zum Beispiel dürfen dort noch nicht einmal in allen CD-Verkaufsstellen als bekannt vorausgesetzt werden, aber andererseits hat man in dem Land halt auch so seine Vorbehalte gegen Viererbanden. Doch natürlich kann es mit der gegenseitigen Nichtzurkenntnisnahme zwischen West und Ost ja nicht auf ewig weitergehen, weswegen man also schon wissen sollte, dass am morgigen Samstag im Babylon Mitte mit Sa Dingding eine Sängerin auftritt, die in ihrer chinesischen Heimat immerhin als Superstar gehandelt wird mit mehr als zwei Millionen verkauften CDs im Rücken. Als „die asiatische Antwort auf Björk“ hat man sie (natürlich im Westen) bezeichnet. Geboren wurde sie in der inneren Mongolei, sie singt in Mandarin, Sanskrit und in einem mongolischen Dialekt, sie spielt unter anderem die mongolische Pferdekopfgeige. Und kennt sich auch mit aktueller Clubmusik aus. TM

Sa Dingding: Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30. Samstag, 15. November, 21 Uhr. VVK: 25 Euro