Stereolab, die Werke (eine kleine Auswahl)

Die Musiker von Stereolab sind Forscher, und sie sind Strategen. Also suchen sie und finden, was dann alles in einem Setzbaukasten gefällig justiert wird. Damit retteten sie in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts nebenher den Indie-Rock fürs Feuilleton und haben, wichtiger, die schönsten Pop-Kehrreime auf die strenge Architektur und Wucht der Minimal Music erdacht, ganz kinderliedhaft und durchtrieben. Auf dem neuen Album „Chemical Chords“ finden sich weitere Versuche über Easy Listening, Studien am repetitiven Beat, Sha-lal-la und scheinbar arglose Popmelodien, die vor sich hin tändeln und dabei wahrscheinlich an Burt Bacharach denken oder wie jetzt ein Van Dyke Parks diese Lieder orchestriert hätte. Also nicht unbedingt was, wo man immerfort aufspringen möchte und mit dem Hintern wackeln. Das ist eher Sofamusik. Was zum Zuhören. Damit man versteht, dass ein repetitiver Beat und Sha-lal-la und scheinbar arglose Popmelodien was Wunderbares sind und Bacharach sowieso in vielen Dingen Recht gehabt hat. Stereolab spielen heute im Maria an der Schillingbrücke. 21 Uhr. 21 €. TM