Keine Arbeit, wenig Leben

STADTFLUCHT Im Gorki diskutiert man in einem Joint-Venture zwischen Theater und Wissenschaft „Über Leben im Umbruch“

Wittenberge in Brandenburg zum Beispiel. Auf halbem Wege zwischen Hamburg und Berlin gelegen. Hat nach der Schließung der dortigen Industriebetriebe erst einmal Tausende von Arbeitsplätzen und damit dann auch fast die Hälfte seiner Bevölkerung verloren. In einem Forschungsprojekt haben Wissenschaftler seit 2006 die Auswirkungen von Strukturwandel und Deindustrialisierung auf das soziale Gefüge der Stadt Wittenberge untersucht. Was nun erst der eine Teil des Projekts „Über Leben im Umbruch“ ist. Der zweite – damit Wissenschaft und Theater auch mal zusammenkommen – sind die vom Maxim Gorki Theater in Auftrag gegebenen Theaterstücke, die direkt auf die Analysen der Wissenschaftler Bezug nehmen. Erste Premiere am heutigen Samstag: „Im Rücken die Stadt“ von Thomas Freyer. Dabei geht es um die Studentin Ina, die zum Geburtstag ihres Großvaters zu einem Anstandsbesuch in ihre Heimatstadt zurück muss. Und am Sonntag diskutieren die Wissenschaftler Heinz Bude, Wolfgang Engler und Andreas Willisch unter dem Titel „Techniken des Überlebens“ im Studio über ihre Forschungsergebnisse zur Stadt Wittenberge. TM

■ „Im Rücken die Stadt“: Gorki Studio, Hinter dem Gießhaus 2, Samstag, Sonntag (sowie 13. und 28. Februar), 20.15 Uhr. 7–16 Euro

■ „Techniken des Überlebens“: Gorki Studio, Sonntag, 18 Uhr. Eintritt frei