Die Faust aus Stahl

Bedrohlich sieht er ja aus, der Mann mit der Maske, der sich MF Doom nennt und sein Kürzel wahlweise mit „Metal Face“, „Metal Fist“ oder „Metal Fingers“ ausbuchstabiert. Schon lange bevor Rapper wie Sido ihr Gesicht zu verhüllen begannen, machte der vor vierzig Jahren in London geborene Daniel Dumile vor, dass HipHop ziemlich martialisch – und bedrohlich – wirken kann, wenn man sich ein Visier aus Metall vor die Nase setzt. Dumile, der seine Karriere Ende der Achtziger als Zev Love X in der New Yorker HipHop-Formation KMD begann, hat sich jedoch nicht nur als karnevalstauglicher Rollenspieler empfehlen können. Solo überzeugt er am Mikrofon genauso wie als Produzent, der unter anderem gern Dialoge der Comic-Helden „Fantastic Four“ in seine Stücke einbaut, ganz zu schweigen von seinen zahlreichen Kollaborationen, die ihn oft mit ähnlich samplefreudigen HipHop-Grenzgängern wie Madlib oder Danger Mouse zusammenbringen. Heute Abend bekommt der Metallgesichtige im Astra Kulturhaus wortmächtige Unterstützung von keinen Geringeren als den avantgardistischen Rappern des wiederbelebten Antipop Consortiums. TCB

■ MF Doom: Astra Kulturhaus, Revaler Str. 99. Heute, 20 Uhr. 29 Euro