Dänische Zombies

So unschuldig liegt es da, das Instrument. Die Posaune: Die Mauern Jerichos sind bei ihrem Klang zerfallen, und am Tag des Jüngsten Gerichts wird sie die Wiederkehr des Gottessohns ankündigen. Bis dahin jedoch wird noch einige Zeit vergehen. Dumm nur, wenn das die Toten nicht auf dem Schirm haben und Fanfaren nicht von Posaunen unterscheiden können und deshalb in einer Silvesternacht zum Klang der dänischen Nationalhymne in freudiger Erwartung die Gräber verlassen, sich dann aber nicht den himmlischen Heerscharen, sondern dem Eremiten Jake Sonarson gegenübersehen, der auch nicht sonderlich glücklich darüber ist, das Radio so laut gedreht zu haben, dass es noch unter der Erde zu hören war. Was sich mit den Auferstandenen so erleben lässt, beschreibt der isländische Schriftsteller Gunnar Gunnarsson in seinem wunderbar grotesken Buch „Vikivaki“, das der Verbrecherverlag dankenswerterweise 80 Jahre nach dem ersten Erscheinen wieder ausgegraben hat und heute bei der Verbrecherversammlung präsentieren wird. Im Anschluss an die Lesung wird Verleger und taz-Kolumnist Jörg Sundermeier an den Plattentellern stehen. Was dabei herauskommt? Zitieren wir ganz neutral die Verlagsankündigung: „Wir sind gespannt …“

■ Vikivaki – Buchpremiere: 27. Dezember, 20.30 Uhr, Monarch, Skalitzer Str. 134. Eintritt: 4 Euro