DAS GIBT ZU DENKEN

Noch immer streiten sich Historiker darüber, was Kaiser Wilhelm II. für ein Kerl war. „Ein ganz schlechter“, sagen manche. „Ein gar nicht so übler“, finden andere. Viel kniffliger jedoch scheint zum 150. Geburtstag des Monarchen eine andere Frage: Wie viele Kanonenschüsse fielen im Ersten Weltkrieg – … nein, halt: Wie viele Kanonenschüsse hießen Klein-Wilhelm willkommen, als er das Licht seines zukünftigen Reiches erblickte? Laut FAZ waren es 26. Joska Pintschovius schreibt in „Der Bürger-Kaiser“ von 36. Bei den Presseagenturen ist gar von einer 101 Begrüßungsböllern zählenden Dauerkanonade die Rede. Selbst Eberhard Straub, dessen Biografie des letzten Kaisers gerade erschienen ist („Wilhelm II. in der Politik seiner Zeit“), hat die Antwort nicht sofort parat. Erst nach einer Recherche bestätigt der Historiker: „101 für einen Jungen, 25 für ein Mädchen.“ Gefunden hat er die Lösung in einem Buch. Seinem eigenen.