DAS GIBT ZU DENKEN

„I will mohr!“ heißt eine Kampagne der österreichischen Eiskreation „Cremissimo à la Mohr im Hemd“ von Eskimo. Der Slogan auf Plakaten entfachte eine Diskussion über rassistische Werbekampagnen. Das Wort „Mohr“ hat für Kritiker einen kolonialen, rassistischen Beigeschmack; das Dessert „Mohr im Hemd“ wurde früher mit Afrikanern in weißen Hemden assoziiert. Als traditionelle österreichische Schokoladenspezialität kann man die Süßspeise mit Sahne noch immer unter diesem Namen im Supermarkt kaufen. Die Sprecherin des Mutterkonzerns Unilever, Karin Höfferer, sagte der taz: „Man muss die kulturspezifischen Unterschiede beachten; es ist eine gängige Speisenbezeichnung.“ Die Macher weisen jegliche rassistische Motivation von sich. Trotzdem wird die Kampagne nicht mehr verlängert; nach heftiger Kritik ist das Produkt jetzt ohne Slogan auf dem Markt. Karin Höfferer hält die ursprüngliche Wortwahl nicht für übertrieben: „Wir haben die Bezeichnung bei einer Marktforschung getestet, und nicht einer der Testpersonen ist der Begriff negativ aufgefallen.“