DAS WETTER: IM OFEN

Der Teig hatte sich schon bei seinem ersten Anrühren geschworen, sich niemals zu verändern. Er wollte immer so weich und zart bleiben, wie er jetzt war, so geschmeidig und fließend, so cremig und sämig. Er würde keine harte Kruste bilden, er wollte niemals zum Brot werden. Mit Verachtung blickte er auf die Brote im Regal der Bäckerei. Wie gleich sie alle aussahen, wie verhärtet und verhärmt. Zum Zerschneiden verdammt und ohne Hoffnung, ihrem vorbestimmten Schicksal ausgeliefert ohne ein Entrinnen. Doch es kam, was kommen musste. Der Teig wurde in den Ofen geschoben, der Bäcker achtete nicht auf des Teiges Gejammer, nein, er hörte es gar nicht! Und als der Teig den höllischen Ofen wieder verließ, da war er – ein Kuchen! Hurra!