GEDÄCHTNISMEISTERSCHAFT: WAHRHEIT WÄRE WAHRER SIEGER

Weltrekorde am laufenden Band gab’s am Wochenende bei der, äh, wie hieß die nochmal … ach ja, bei der Gedächtnismeisterschaft in Hamburg. Neuer Weltmeister in der Disziplin „Zahlenhürdenlauf“ (oder war es der „Zahlenmarathon“? Irgendwas mit Zahlen auf alle Fälle) wurde der Magdeburger Johannes Mallow (oder so ähnlich). In dem Wettbewerb müssen sich die Gedächtnisathleten 30 Minuten lang möglichst viele Ziffern einprägen, Mallow schaffte irgendwas über 1.200 Ziffern (die genaue Zahl stand irgendwo, aber wir haben vergessen, wo). Beim „Spielkartenmarathon“ siegte Reinhard Simon (oder hieß er Simon Reinhard?) aus München mit einem neuen Deutschen Rekord. Er merkte sich 627 Karten. Auch die Kinder mussten ran: Der kleine Dingsbums aus Berlin merkte sich 96 Zahlen in nur fünf Minuten. Toll. Dennoch versteht die Wahrheit den Hype um diese Lernstreber nicht so ganz. Schließlich sind wir nicht nur in der Lage, die deutschen WM-Mannschaften von 54, 74 und 90 mit verbundenen Augen aufzusagen, sondern können sogar den ganzen „Faust“ auswendig. Aber uns fragt ja keiner.