Das Geständnis

Sie ist passiert, sie ist geschehen: Die schlimme, ruchlos-böse Tat. Da hilft kein Beten, hilft kein Flehen. Zu spät! Jetzt hab’n wir den Salat.

Nun fragt ihr euch: Wer ist der Täter? Denn was er tat, ist fürchterlich. Nun denn, ich sage euch: Hier steht er. Ich bin es selbst. Ich stelle mich.

Ich hab’s getan, ich bin’s gewesen; Ich geb es zu, ich räum es ein. Ich tat es ohne Federlesen, Und Spaß gemacht hat’s obendrein.

Ich konnte schlicht nicht an mich halten, Ich wusste gleich: ich muss es tun; Man ist ja gegen die Gewalten Des nackten Triebes nicht immun.

Der Körper fordert seine Rechte; Auch ich bin schließlich nur ein Mann. Der will das Gute – doch das Schlechte Zieht ihn im Grunde stärker an.

Nun fragt ihr ständig mich aufs Neue, Ob ich – zumindest peu à peu – Die Folgen meiner Tat bereue? Da muss ich leider sagen: Nö.

Ich sah das süße Ding dort stehen; Sein Anblick machte mich verrückt. Ich hab mich einmal umgesehen Und dann hab ich es schnell verdrückt.

Es schmeckte zuckrig, klebrig, sahnig, Umhüllt mit Schokoladenguss; Ich schlang es raff- und leckerzahnig Hinunter. Mjamm – ein Hochgenuss!

Wem jener Negerkuss gehöre, Ob seine Kalorienzahl Ganz unermesslich sei – ich schwöre, Das war mir so was von egal.

Christian Maintz