+++ CAVE! CAVE! +++ ACHTUNG! ACHTUNG! +++ EINE UMBERTO-EC(K)O +++ CAVE! CAVE! +++ ACHTUNG! ACHTUNG! +++ EINE UMBERTO-

„An jenem Tage wurde nicht über Komödien diskutiert, sondern allein über das Erlaubtsein des Lachens … Die Komödien wurden von Heiden geschrieben, um die Leute zum Lachen zu bringen, und das war schlecht. Unser Herr Jesus hat weder Komödien noch Fabeln erzählt, ausschließlich klare Gleichnisse, die uns allegorisch lehren, wie wir ins Paradies gelangen, und so soll es bleiben! … Das Lachen ist ein teuflischer Wind, der die Gesichtszüge aufs Unnatürlichste verzerrt und die Menschen wie wilde Affen aussehen lässt!“, sagte einst der blinde Bibliothekar Jorge von Burgos im Film nach dem Roman „Der Name der Rose“. Und eben jenen Jorge von Burgos haben wir jetzt reaktiviert – als Geschenk für seinen Schöpfer, den italienischen Gelehrten und Romancier Umberto Eco, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. In Ecos berühmtesten Roman hatte der finstere Gottesmann seinerzeit versucht, den gewitzten Detektivmönch William von Baskerville zu ermorden, indem er die Ecken eines Buchs mit Gift bestrich. Jeder Leser, der beim Umblättern seine Finger anleckte, sollte einen qualvollen Tod sterben. Zu Ehren Umberto Ecos hat Jorge von Burgos jetzt noch einmal auf das von ihm damals verwendete Gift zurückgegriffen und eine Ecke der Wahrheit-Seite damit getränkt. Diese „Umberto-Ec(k)o“ sollten Wahrheit-Leser allerdings möglichst nicht mit ihren bloßen Fingern berühren. Man weiß ja inzwischen, wozu der unverwüstliche Jorge von Burgos fähig ist, hält er doch noch immer stur daran fest, dass das Lachen verboten gehöre. Denn das Lachen töte die Furcht, ohne die es keinen Glauben geben könne. Wer aber den Teufel nicht mehr fürchte, brauche keinen Gott mehr: Dann könne man auch über Gott lachen, wie der alte Blindfisch richtig erkannt hat. Und in dem Sinne wünschen wir Umberto Eco heute einen höchst lebendigen 80. Geburtstag.