GRÖNLAND
: Schwerkaftmessung zeigt Eisschmelze

WASHINGTON | Rund 200 Milliarden Tonnen verliert der Eisschild über Grönland jedes Jahr durch Eisschmelze. Das zeigt eine Studie von US-Forschern, in der die Entwicklung der Eismassen der arktischen Insel zwischen April 2002 und August 2011 näher untersucht wurde. Die Wissenschaftler beschreiben darin, wo und wann die gewaltigen Massen im Laufe der Jahre geschmolzen sind. Dazu nutzten sie Veränderungen der Schwerkraft, die mit dem Massenverlust einhergeht, berichten sie in den Proceedings of the National Academy of Sciences. Grundlage der Berechnungen sind Messungen des „Gravity Recovery and Climate“-Experiments (Grace), bei dem zwei identische Satelliten ständig und hoch präzise das Schwerefeld der Erde vermessen, schreiben Christopher Harig und Frederic Simons von der Uni Princeton. Diese bestätigen die bereits mit anderen Methoden berechnete Menge des jedes Jahr schmelzenden Eises. Ein Ergebnis ist auch, dass das Grönlandeis nicht gleichmäßig abschmolz. Die Daten zeigen nicht nur genauer als je zuvor den Verlust des Eispanzers, sie zeigen auch den Wert der Analyse genauer Schwerkraftmessungen, so die Forscher. (dpa)