Bushs Gegengipfel: US-Klimakonferenz beginnt

Der US-Präsident George Bush lädt zu einem Gegengipfel nach Hawaii ein. Die US-Regierung lehnt weiterhin das Kioto-Abkommen ab und bevorzugt Selbstregulierung.

Das Klima und die Energie bleiben das Thema für die Zukunft. Bild: dpa

WASHINGTON taz Zahlreiche Länder mit hohen Treibhausgasemissionen haben ihre Vertreter nach Hawai entsandt: Dahin hat die US-Regierung zur zweiten Klimakonferenz eingeladen. Ziel des Treffens ist es, eine Strategie zu entwickeln, die den Klimawandel eindämmt, ohne das Wirtschaftswachstum der Teilnehmerländer zu beschneiden. Bei dem zweitätigen Treffen, das am Mittwoch in Honolulu beginnt, soll außerdem erreicht werden, dass die Vereinten Nationen bis 2009 ein internationales Klimaabkommen vorlegen. Dieses soll das 2012 auslaufende Kioto-Abkommen ersetzen.

Die Regierung von US-Präsident George W. Bush lehnt das Kioto-Abkommen ab, weil es Entwicklungs- und Schwellenländer von den Auflagen ausnimmt - und somit in den USA Arbeitsplätze vernichten könnte. Washington bevorzugt Selbstregulierung und nichtbindende Reduktionsziele, um die Klimaerwärmung einzudämmen. An der Honolulu-Konferenz sollen Vertreter Australiens, Brasiliens, Kanadas, Chinas, verschiedener europäischer Nationen, darunter Deutschland, teilnehmen. Zum ersten Mal war die Runde, die von Umweltverbänden ob ihrer mangelnden Effektivität kritisiert wird, im vergangenen September in Washington zusammengekommen.

"Die Position der US-Administration hat sich seitdem nicht verändert, sie hatte mit der Konferenz aber gehofft, ihren Standpunkt dem Rest der Welt verkaufen zu können. Das funktioniert nicht," sagte Angela Anderson von der Pew Environment Group. Die Haltung der US-Regierung zog im Dezember anlässlich des Klimagipfels auf Bali erneut heftige Kritik auf sich. Die US-Vertreter wurden ausgebuht, weil sie sich der Forderung ärmerer Länder widersetzten, Industriestaaten müssten diesen beim Kampf gegen die Klimaerwärmung helfen. In seiner letzten Rede zur Lage der Nation warb Bush am Montag für mehr Atomkraft im Kampf gegen die Erderwärmung. Dabei müsse "jede große Volkswirtschaft" beteiligt sein, niemand dürfe einen "Freifahrtschein" bekommen.

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