Bahn kauft 15 neue ICEs

DB zahlt 500 Millionen Euro für die neuen Züge. Siemens liefert. Achsbrüche sollen künftig ausgeschlossen sein

BERLIN taz ■ Probleme mit brechenden Achsen soll die nächste ICE-3-Generation nicht mehr haben. Das versicherten die Chefs von Deutscher Bahn und Siemens, Hartmut Mehdorn und Peter Löscher, am Mittwoch in Berlin bei der Unterzeichnung eines Liefervertrages über zunächst 15 neue ICE-Züge. Welche Vorkehrungen Achsbrüche künftig vermeiden sollen, darüber schwiegen sich die beiden Manager aus. Nur so viel ließ Löscher durchblicken: In der Vergangenheit habe ein Konsortium die Züge geliefert, jetzt gehe der Auftrag allein an Siemens. Sein Unternehmen sei damit klar verantwortlich, so Löscher. Am 5. Juli war in Köln ein ICE 3 wegen eines Achsbruchs entgleist. Die genaue Ursache dafür ist noch unklar.

Für die 15 neuen Züge vom Typ Velaro zahlt die Bahn 500 Millionen Euro. Die ersten Züge sollen 2011 ausgeliefert werden, die restlichen ein Jahr später. Der Liefervertrag enthält auch eine Option für Nachbestellungen. Die neuen Züge sollen vorrangig auf Strecken ins Ausland eingesetzt werden, etwa nach Belgien, Frankreich, Italien oder Polen. Die Bahn will damit im europäischen Binnenverkehr den Fluggesellschaften Paroli bieten. Züge dieses Typs fahren bereits in Spanien und China, ein Einsatz in Russland auf der Strecke zwischen Moskau und Sankt Petersburg steht kurz bevor.

„Wir investieren in die Zukunft, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, so Mehdorn. „Jede Krise hat ein Ende, wir wissen nur noch nicht, wann das sein wird.“ Bei der Ausschreibung habe es einen harten Wettbewerb zwischen Alstom und Siemens gegeben, das Siemens-Angebot sei besser gewesen. „Wir sichern ganz bewusst Arbeitsplätze in Deutschland.“ Die neuen Züge werden im Siemenswerk in Krefeld-Uerdingen produziert und sichern rund 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Der Zug besteht aus acht Einzelwagen und bietet 485 Reisenden Platz. Er ist bis zu 320 Kilometer pro Stunde schnell und wird elektrisch gebremst, die Bremsenergie kann dabei genutzt und ins Stromnetz eingespeist werden. RICHARD ROTHER