Chinesen bekräftigen ihr Interesse an Opel

AUTOINDUSTRIE Der Chef von GM Europa sieht Ende der Verkaufsverhandlungen bis Mitte Juli

FRANKFURT/M. rtr | Im Ringen um den Verkauf von Opel wird ein Zuschlag für den kanadischen Zulieferer Magna immer wahrscheinlicher. „Nach dem Treffen der Spitzen von GM und Magna bin ich äußerst zuversichtlich, da wurde weitgehend Einverständnis erzielt“, sagte GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster gestern. Unterdessen bekräftigte der chinesische Konzern BAIC sein Interesse an Opel.

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus, in dessen Bundesland Opel ein Werk in Eisenach betreibt, sieht die Arbeitsplätze bereits als gesichert an. Er erwarte, dass der Magna-Vertrag in trockenen Tüchern sei. Dagegen bremste Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: Die Verhandlungen seien noch offen, betonte er.

Forster sagte, die Gespräche mit anderen Investoren seien bei weitem nicht so weit fortgeschritten. „Magna hat einen ganz erheblichen Vorsprung.“ Die Nutzung der Patente sei inzwischen weitgehend geklärt. Diskutiert würde jetzt noch die künftige Konstellation in Russland. Einen Termin für eine Vertragsunterzeichnung nannte Forster nicht, doch „es wäre toll, wenn es bis Mitte Juli klappen würde“. Der Chef des kanadischen Autozulieferers, Siegfried Wolf, mache Druck.

Magna hatte sich mit GM, der US-Regierung und der Bundesregierung bereits grundsätzlich auf einen Einstieg bei Opel verständigt. Der Vertrag ist allerdings rechtlich nicht bindend. GM hatte auch dem Finanzinvestor RHJ International und BAIC Einblick in die Opel-Bücher gewährt. Opel gehört nach der Abspaltung von GM einem Treuhänder, der bis zum Verkauf an einen Investor eine Mehrheit von 65 Prozent der Anteile verwaltet. Die Verkaufsverhandlungen führt aber weiterhin GM. Grundlage für einen Abschluss ist aber auch eine Milliarden-Bürgschaft, die noch von der EU genehmigt werden muss.