Postbank sperrt Datenzugriff

MISSBRAUCHSVORWURF Freie Handelsvertreter des Geldinstituts dürfen Konten nicht mehr einsehen

BONN dpa | Nach dem Vorwurf des Datenmissbrauchs hat die Postbank am Dienstag ihren freien Handelsvertretern den Zugriff auf Daten der Girokonten ihrer Kunden gesperrt. Das sei eine Vorsorgemaßnahme, bis die Rechtslage mit der zuständigen Datenschutzstelle endgültig geklärt sei, sagte ein Postbank-Sprecher. Die Stiftung Warentest hatte berichtet, die Postbank gewähre tausenden freier Handelsvertreter detaillierten Einblick in Girokonten ihrer Kunden. Nach Auffassung der zuständigen Datenschutzbehörde ist ein solcher Zugriff ohne ausdrückliche Zustimmung der Kontoinhaber nicht zulässig. Der Zugriff sei technisch geregelt, sagte der Banksprecher. Die Finanzberater könnten nur Daten abfragen, die sie für ihre Arbeit auch benötigten, „ein genereller Download von Kundendaten ist technisch ausgeschlossen“. Trotzdem werde man das Konzept überprüfen und wenn nötig nachbessern. Bei den Handelsvertretern handelt es sich um etwa 4.000 freie Mitarbeiter der Postbank Finanzberatung AG. Diese verkauft Produkte der Postbank und der BHW Bausparkasse. Die Daten sollen den Vertretern laut interner Anweisung helfen, Geldanlagen zu verkaufen: Wenn ein Kunde einen höheren Geldbetrag erhält, machen sie ihm Angebote.