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Nicht mehr ganz so provokant: die Berliner Volksbühne

Die Berliner Volksbühne wirbt nicht mehr mit dem Wort „Neger“. Unkommentiert, ohne Anführungszeichen, stand es auf einem Banner am Theater, um für das Stück „Der Kampf des Negers und der Hunde“ von Bernard-Marie Koltès zu werben, das vor einer Woche Premiere hatte. Banner und Stück sollen gerade ein weißes Publikum mit dem eigenen Umgang mit „Minderheiten“ konfrontieren. Charles Graf, ein Wahl-Berliner mit dunkler Hautfarbe, beschwerte sich. Das Haus reagierte betroffen. Man habe niemanden angreifen wollen. Das Wort wurde abgehängt. Ab sofort leuchtet an der Fassade nun der komplette Titel des Stückes. JULIA GROSSE