Einblick (326)

Ethan Hayes-Chute, Künstler

Name Ethan Hayes-Chute Geboren 1982, Maine, USA Mit welcher Galerie arbeiten Sie zusammen? Program (Berlin), Citric (Brescia, Italien), Whitney Art Works (Portland, USA) Letzte Einzelausstellung „Went To Get Wood“, Program, Berlin, 2008 Aktuelle Gruppenausstellung „Derridas Katze… que donc je suis (à suivre)“, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Berlin, bis 7. März 2010 Preise der Werke 500–900 Euro

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Ethan Hayes-Chute: Florian Neufeldts Ausstellung „I and it, it and I“ in der Galerie Opdahl hat mich beeindruckt, wegen der fast einen Meter abgesenkten Decke und dem daraus folgenden Effekt der Desorientierung. Ganz zu schweigen von dem ominösen, unsichtbaren Roboter, der die ganze Zeit wahllos Löcher duch die Decke bohrte. Zur eigenen Überraschung fand ich auch Tilman Hornigs Show „New York – Easy to Assemble, Hard to Take Apart“ in der Galerie Gebr. Lehmann sehr interessant. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Am meisten freue ich mich auf die Yeasayer-Show im Postbahnhof im März, aber in der ersten Reihe bei der Lighting Bolt Show im Festsaal Kreuzberg war es auch nicht schlecht. Was Clubs angeht, gehe ich überall hin, wo das 032c-Magazin eine Release-Party veranstaltet. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Meist lese ich online die New York Times, blättere aber auch gerne durch B.Z. und Bild, während ich auf meine Currywurst warte. Auch wenn meine Aufmerksamkeitsfähigkeit massiv vom Internet geschädigt ist, lese ich gerade „Consider the Lobster“ von David Foster Wallace und eigentlich auch Werner Herzogs Biografie, „Herzog on Herzog“. Aber der, von dem ich es geliehen hatte, hat es zurückgefordert, weil ich nicht weiterkam. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Weil mein Fahrrad seit Neuestem kaputt ist, laufe ich viel oder fahre mit dem M41 die Sonnenallee hinunter zu meinem Atelier in Rixdorf. Befreit von der üblichen Fahrradfahrerangst hat man Zeit, Leute zu beobachten, einen Blick in Kochi’s Shop zu werfen oder nachzugucken, ob diese große, flauschige Katze im Fenster des Hundesalons Wolter liegt. Trotzdem ziehe ich das Fahrradfahren irgendwie vor.