sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Wenn die ausgepusteten Eier bemalt sind und die üppig drapierte Osterdeko die Bewegungsfreiheit in der Wohnung beeinträchtigt, ist es an der Zeit, einen Ausflug zu unternehmen. Am liebsten richtig raus aus der Stadt. In den Wildpark Schorfheide bei Groß Schönebeck. Dort ist an Karfreitag sogar bis 24 Uhr geöffnet (Einlass bis 22 Uhr), denn der Park lädt zur „Langen offenen Wolfsnacht“. Ohne Voranmeldung können Kinder mit ihren Familien an der Fütterung der Hirsche (20.30 Uhr), der Fischotter (21 Uhr) und der Wölfe (21.30 Uhr) teilnehmen. Bei Dunkelheit sollten die dabei zu hörenden Geräusche ziemlich aufregend sein. Wem das eine Spur zu wild ist, besucht Samstag, Ostersonntag oder -montag den Park bei – hoffentlich – Sonnenschein. Dann werden alte und neue Osterbräuche zelebriert, natürlich auch Schaufütterungen, zudem gibt es einen bunten Markt, Bastelangebote und, das kommt immer gut an, Ponyreiten (Eintritt ab 4 Jahre 5,50 €, ermäßigt 4,50 €).

Nicht ganz so jwd, aber mit starker ländlicher Note ist das Museumsdorf Düppel in Zehlendorf. Das mittelalterliche Dorf wurde 1975 nach Ausgrabungsfunden so original wie möglich aufgebaut und bringt den Besuchern das Leben vor 800 Jahren nahe. Über Ostern findet dort ein Ostermarkt statt, auf dem Kinder an Karfreitag und Samstag auch Eier bemalen können und kunstvoll gestaltete Ostereier aus ganz Europa zu sehen sind. Am Samstag wird um 17 Uhr das Osterfeuer entfacht und dem Winter der Garaus gemacht. Abgesehen von den Bauernhäusern, in denen in mittelalterliches Gewand gehüllte „Bauern“ Handwerken wie Töpfern, Weben, Spinnen, Teerherstellen oder Imkern nachgehen, sind die neu geborenen Lämmer eine flauschige Attraktion (4 €, ermäßigt 2 €).

Damit bei all dem Geeiere der Hase nicht zu kurz kommt, besuchen wir noch die Hans Wurst Nachfahren in Schöneberg. An dieser vortrefflichen Puppenspielstätte wird von Freitag bis Montag jeweils um 16 Uhr der „Sängerkrieg der Heidehasen“ ausgetragen. Lodengrün, ein gutmütiger Hase mit Goldkehle, muss sich im Sängerwettstreit gegen die mächtige Konkurrenz, bestehend aus dem intriganten Musikminister und dem dicken Musikdirektor Wackelohr, durchsetzen. In diesem Jahr wird besonders hart gekämpft, denn dem Sieger winkt als Belohnung die Pfote der Hasenprinzessin. Die emanzipationstechnisch unhaltbare Geschichte von James Krüss ist eine hübsche Parodie auf das Oeuvre Richard Wagners und ob des knackigen Liedguts, das mit viel Sprachwitz aufwartet, ein Spaß für Groß und Klein (Kartentelefon: 216 79 25, Kinder 6,50 €, Erwachsene 7,50 €).