sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Manchmal ist Verzicht doch die reinste Wonne. Wie etwa beim Dichter Joachim Ringelnatz, dessen Ameisen wegen schmerzender Füße weise auf den nicht unbeachtlichen letzten Teil ihrer Reise verzichten. Denn warum in die Ferne schweifen, in der Nähe gibt es auch Interessantes – über die Ferne. Im Humboldt-Exploratorium des Naturkundemuseums beispielsweise. Am Samstag und am Dienstag begeben sich dort jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr Kinder ab fünf Jahren in den Regenwald Indonesiens, zu seinen Schätzen und Bewohnern. Sie hören Geschichten über Tiere, die den Regenwald bevölkern, lernen die Pflanzenwelt kennen und erfahren, warum nicht nur Tiere und Pflanzen unter der Abholzung der Regenwälder zu leiden haben, sondern auch wir Menschen, und das überall auf der Welt. Anschließen können sie das Gehörte bastelnd verarbeiten: Kinder können einen Miniatur-Regenwald im Einmachglas anlegen oder Tiere für ein Schattenspiel kreieren. (kostenlos, nur Museumseintritt 3,50/5 €)

Mit der hiesigen Flora und Fauna beschäftigen sich Familien mit Kindern ab acht Jahren am Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr auf einer Exkursion zum Naturschutzgebiet Karower Teiche. Pädagogen des Naturkundemuseums machen auf anwesende Vögel aufmerksam und lenken das Augenmerk auf die erstaunlich vielfältige Kleintierwelt der Panke. (Treffpunkt S-Bahnhof Karow, Kosten 12/9 €, Anmeldung: besucherservice@mfn-berlin.de)

Am Montag dann geht es nach Südamerika. Bei der Rätselsafari durch den Zoo. Um 14.30 Uhr bündeln die Kids ihr Wissen über die wilden Tiere des Kontinents, können Wissens-, Geschicklichkeits-, oder gar Scherzpunkte sammeln. Nach der Siegerehrung steht auch eine Tierfütterung an. Wer oder was verfüttert wird, wird aber nicht verraten! (Zoo, Start am Löwentor, Hardenbergplatz, Kosten: 4 € plus Eintritt, Anmeldung: 25401-400)

Besonders aufregend ist für Kinder eine Reise in ein Land vor ihrer Zeit. Das geht im Deutschen Historischen Museum. Dienstags und Donnerstags um 11 Uhr und Mittwochs um 15 Uhr verschwinden 8- bis 14-Jährige in die DDR. Unter dem Motto „Farbfilm vergessen?“ unternehmen sie einen interaktiven Rundgang durch die Ausstellung „Farbe für die Republik“, in der Auftragsfotografien zu sehen sind, die das Leben im Sozialismus von seiner erfülltesten Seite zeigen. Neben einer kritischen Betrachtung des Materials wird erörtert, wie ein Fotograf seine Motive auswählt, was für die Komposition eines Fotos wichtig ist und warum Bilder im Laufe der Zeit verblassen. (2 € pro Person zzgl. Eintritt für Erwachsene)