Homoehe nicht anerkannt: Franzose verliert Staatsbürgerschaft

Weil er seinen niederländischen Freund heiratete, verlor Frédéric Minvielle seinen französischen Pass. Er wollte eine doppelte Staatsbürgerschaft - doch Frankreich erkennt die Homo-Ehe nicht an.

Sie haben ihre Staatsangehörigkeiten noch. Bild: reuters

PARIS/BERLIN taz/dpa In Dezember 2003 heiratete er seinen holländischen Lebensgefährten in den Niederlanden. Der Franzose Frédéric Minvielle glaubte, damit die doppelte Staatsbürgerschaft erhalten zu haben - schließlich gibt es ein bilateralen Abkommen zwischen den beiden Ländern, dass diese bei Eheschließungen ermöglicht.

Dass dieses Abkommen nur für heterosexuelle Ehen gilt, hat Minivielle erst drei Jahre später erfahren, als er sich im französischen Konsulat in Amsterdam, für die französischen Präsidentenwahlen 2006 eintragen lassen wollte. Ende 2006 erfuhr er, dass er mit der Heirat seines Freundes und der Annahme der niederländischen Staatsbürgerschaft seine eigene verloren hatte. Denn: Frankreich erkennt die Ehe zwischen Homosexuellen nicht an.

"Ich habe das Gefühl, dass mir meine Heimat, meine Wurzeln, mein Erbe verwehrt werden", sagte Minvielle den französischen Tageszeitungen Libération und Parisien, "Ich werde wie ein Verbrecher behandelt. Dabei habe ich nichts Schlechtes getan." Die Organisation SOS Homophobie sprach von einer "besonderen Beleidigung" und forderte die Regierung in Paris auf, Minvielle die französische Staatsbürgerschaft zurückzugeben.

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