Eine deutsche Antwort auf Google: Kabinett beschließt Online-Bibliothek

Das Bundeskabinett hat die Errichtung einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) ab 2011 beschlossen, die die Datenbanken von über 30 000 Kultureinrichtungen in Deutschland vernetzen soll.

Die DDB gewährt Zugang zu dem seit Jahrhunderten öffentlich gesammelten und bewahrten Kulturgut. Bild: dpa

BERLIN ap Die Datenbanken von über 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland können künftig über ein Portal im Internet abgerufen werden. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die Errichtung der Deutschen Digitalen Bibliothek (DBB). Vorgesehen ist, dass die DDB digitale Kopien von Büchern, Bildern, Archivalien, Skulpturen, Noten, Musik und Filmen aus Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen umfasst. Der Dauerbetrieb soll 2011 starten.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bezeichnete die Errichtung als "Quantensprung in der Welt der digitalen Information". Die DDB führt das digital verfügbare Angebot bedeutender Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen zusammen und erschließt es multimedial. Sie ist ein Gemeinschaftsvorhaben von Bund, Ländern und Kommunen. Der Aufbau der zentralen Infrastruktur wird mit Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes finanziert, der Dauerbetrieb je zur Hälfte von Bund und Ländern.

Neumann betonte: "Bei diesem Vorhaben geht es um den Zugang zu unserem, seit Jahrhunderten öffentlich gesammelten und bewahrten, meist auch mit staatlichen Geldern erst angekauften Kulturgut und zwar dauerhaft und ohne rein kommerziellen Zweck. Dies gilt gerade auch angesichts des Vorgehens des Unternehmens Google, das seit einiger Zeit die digitalen Rechte für große Bibliotheksbestände zu einem einmaligen Betrag auf Dauer erwirbt. Die Deutsche Digitale Bibliothek ist in dieser Hinsicht eine angemessene Antwort auf Google."

Bestehende Urheber- und Leistungsschutzrechte würden im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek selbstverständlich uneingeschränkt gewahrt, sagte Neumann. Im Unterschied zu Google würden bei der DDB die Rechte-Inhaber zuerst gefragt und dann werde dokumentiert.

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