Medienbranchentreff der CDU: ARD und ZDF zu Gast bei Freunden

Die CDU lädt zur Media Night, fordert die Abschaffung der Gebührenkommission KEF und eine Haushaltsabgabe statt GEZ-Gebühr.

"Oft in getrennten Booten, hier aber immer wieder in gemeinsamen". Angela Merkel. Bild: dpa

Johannes B. Kerner muss man einfach lieb haben. Gut, er verlässt das ZDF wie erwartet schon früher als erst zum Jahresende. Aber wie er am Dienstag bei der Media Night der CDU das öffentlich-rechtliche Fernsehen gegen die üblichen Sticheleien aus der unionseigenen Klamottenkiste verteidigte, hatte was. Und nächstes Jahr redet er genauso nett über Sat.1, wetten?

Die Medienkompetenz in der CDU ist dagegen, höflich formuliert, breit gestreut. Immerhin der NRW-Medienminister Andreas Krautscheid steht voll im Stoff: "Die Öffentlich-Rechtlichen sollen ins Internet, breit, groß und dick. Aber es muss Grenzen geben", sagte Krautscheid, wünschte sich die Abschaffung der Gebührenkommission KEF und anstelle der heutigen GEZ-Gebühr eine Haushaltsabgabe. Applaus dafür gabs vom MDR-Intendanten Udo Reiter, der sogar noch die Stilllegung einiger Radiowellen nicht ausschloss: "Vielleicht müssen es nicht 67 sein."

Derlei Äußerungen sorgten zwar bei anderen ARD-Granden im Saal für körperliche Anspannung und milde Verzweiflung, aber was solls. Man war ja bei Freunden zu Gast. Die CDU hat in der Krise überhaupt die Medien wieder richtig lieb: "Der unabhängigen und objektiven Berichterstattung kommt während der Krise große Bedeutung zu", sagte die Bundeskanzlerin höchstpersönlich, und dann verlor sich Angela Merkel noch in der schönen Metapher, man sitze "zwar oft in getrennten Booten, hier aber immer wieder in gemeinsamen".

Das sahen wohl auch ARD und ZDF so und verschönerten das Konrad-Adenauer-Haus mit großen Werbetafeln, was wiederum "heute journal"-Frontfrau Dunja Hayali zur vernünftigsten Frage des Abends brachte: "Warum machen wir das eigentlich mitten im Wahlkampf?"

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