Verbale Entgleisung bei 9Live: Moderator wird abgesetzt

Weil er einen anderen Moderator als "Pädophilen" bezeichnet hatte, muss 9Live-Moderator Max Schradin den Sender verlassen.

Quatscht sich um Kopf und Kragen: Max Schradin. Bild: screenshot neunlive.de

9Live nimmt seinen Moderator Max Schradin vom Sender. Nach Informationen des Medienmagazin DWDL.de sei Schradin bis auf weiteres von "seinen Moderatorenverpflichtungen befreit". Der Dampfplauderer hatte in seiner Live-Sendung den Moderator eines anderen Call-In-Senders als "pädophil" bezeichnet.

Samstagabend: Schradin spielt mal wieder um viel Bares und ein Traumauto, als er plötzlich auf einem der Kontrollmonitore sich selbst sieht. Der Anblick scheint ihm jedoch nicht sonderlich zu gefallen: "Ich hab schon fast so ne Frisur wie der, wie dieser, dieser wahnsinnig Irre da bei Express da", sagt Schradin, "nachts sehe bei diesem Express da, wie heißt der denn da, dieser Pädophile? (...) Wie heißt denn die Sendung? Zug-Express, Geld-Express, wie heißt denn das Ding?"

Tatsächlich nennt Schradin zu keinem Zeitpunkt den Namen des Moderators. Es ist jedoch anzunehmen, dass er die Sendung "Money Express" meint, die nachts auf Viva, COMEDY CENTRAL und NICK ausgestrahlt wird. Das tägliche Quiz widerum wird nur von einem einzigen Mann moderiert - Stefan Pollak.

Am Montag dann startet Schradin den Versuch einer Entschuldigung. Die Betonung liegt auf Versuch. Eigentlich habe er "adophil" nicht "pädophil" gesagt - ein Begriff den kein Wörterbuch listet, was Schradin aber nicht weiter zu kümmern scheint. "Ich habe einen Fachausdruck verwendet, der meines Erachtens das gar nicht geheißen hat, was es eigentlich ausdrückt. Ich hab am Sonntag gemerkt was dieser lateinische Fachausdruck eigentlich heißt und bin im Boden versunken", sagte Schradin in "9Live Unterwegs".

Keine zwei Stunden nachdem DWDL.de 9Live heute um eine Stellungnahme zu dem Vorfall bat, wurde Max Schradin von "seinen Moderatorenverpflichtungen" entbunden. Laut Presseprecherin Sylke Zeidler gebe es Redebedarf. Fans von Stefan Niggemeier ist Max Schradin schon länger ein Begriff. Nachdem der nicht zuletzt durch BILDblog bekannte Redakteur in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über die Praktiken von 9Live und seinen Nachahmern berichtet hatte, las Schradin seinen Artikel in der Sendung laut vor - und zog sich damit nur noch mehr Spott zu.

Schradin hat übrigens versprochen, künftig auf Fachausdrücke von denen er nicht weiß, was sie bedeuten, verzichten zu wollen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.