Supercomputer beantwortet Quiz-Fragen: Mensch gegen Maschine

Der IT-Konzern IBM hat einen Großrechner entwickelt, der die Fähigkeit besitzt, bei "Jeopardy" zu bestehen. "Watson" ist eine Kombination aus Suchmaschine und Spracherkennung.

Nach dem Schachcomputer "Deep Blue" bastelt IBM jetzt fleißig am Supercomputer "Watson". Bild: dpa

Das Fernsehquiz "Jeopardy" kann verflixt schwer sein: Die vom Moderator gestellten Fragen – eigentlich sind es Antworten, aus denen die Mitspieler Fragen machen müssen – enthalten nicht selten Wortspiele und kommen aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten. Wer also bei der Sendung, die seit Jahrzehnten im US-Fernsehen läuft, bis zur letzten Runde bestehen will, braucht Intelligenz und Sprachverständnis.

Forscher beim IT-Konzern IBM hoffen nun, dass sie diese Eigenschaften auch einem Computersystem beibringen können. Der Großrechner namens "Watson" kombiniert eine riesige Wissensdatenbank mit Suchmaschinentechnik und Spracherkennung. Die Idee: Das System soll direkt gegen menschliche Gegner antreten und diese wenn möglich überflügeln. Die dabei gewonnenen Einblicke und Techniken aus dem Gebiet der künstlichen Intelligenz (KI) sollen dann wiederum eines Tages in ganz normale Produkte einfließen, um beispielsweise die Analyse großer Datenbestände zu erleichtern.

Bereits jetzt kann Watson einiges leisten, wie ein Zwischenstandsvideo von IBM zeigt – "Jeopardy"-Champions niedriger bis mittlerer Stufe hat das System bereits geschlagen. Dabei kommt ein mehrstufiges Beantwortungssystem zum Einsatz. Zunächst muss der Großrechner überhaupt einmal ermitteln, was mit einer Frage gemeint ist. Dabei werden Algorithmen genutzt, die natürliche Sprache interpretieren können. Anschließend wühlt sich ein System aus semantischer Suche und Ausschlussverfahren durch die Watson zur Verfügung stehende Wissensdatenbank.

Noch ist unklar, wann der Großrechner wirklich zum "Jeopardy"-Über-Champion wird. Einen Sendetermin haben die Forscher aber bereits. Die Produzenten der Sendung sind bereit, den Großrechner im Herbst diesen Jahres vor ein Millionenpublikum zu lassen. Das System wird seit mehr als drei Jahren entwickelt und baut auf andere anspruchsvolle IBM-KI-Projekte wie den Schachcomputer Deep Blue auf, der 1997 den Schachgroßmeister Kasparow schlug.

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